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beste Fotos 2019
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Jahresrückblick 2019

Es ist Jahresrückblickzeit

Im letzten Jahr habe ich das erste Mal einen kleinen Jahresrückblick hier veröffentlicht und es hat mir gut gefallen anhand meiner Beiträge aus diesem Internet zu schauen, was so los war. Viele Blogbeiträge sind es auch in diesem Jahr nicht geworden. Selbst die Instagram Post wurden weniger (anhand derer ich 2018 abgearbeitet hatte). Allerdings habe ich relativ viele Instagram Storys gemacht und da ich kürzlich das Archiv entdeckt habe – ich Profi, kann ich nun wunderbar anhand der Geschichten das Jahr 2019 Revue passieren lassen.

Der Start: viel Input von außen

Es ging damit los, womit 2018 aufgehört hatte: mit Fortbildungen und Netzwerken. Ich war auf relativ vielen Veranstaltungen. (Mit Baby ging das ganz gut. Mit Kleinkind nun nicht mehr so.) Unter anderem habe ich einen Workshop in Pforzheim bei der Bundestagung Lernort Bauernhof gegeben. Teilgenommen habe ich später auch an der mehrtägigen Fortbildung Erfahrungsfeld Bauernhof. Das war sehr spannend und ich möchte aus dem gelernten unbedingt für 2020 ein Angebot stricken.

Dann: viel grobe Arbeiten

Unsere Winterpause haben wir vor allem genutzt um die Kinderwerkstatt zu bauen. Ein alter Kuhstall hat nun ein neues Gesicht und ist wunderbar geworden. Außerdem habe ich einen kleinen „geheimen“ Garten angelegt, hinter der Kinderwerkstatt, vom Hof aus nicht einsehbar. Mein Platz!

Bevor im April das Café und die Kindergruppen wieder an den Start gingen wurde einiges an Wald vor unserer Haustür umgelegt. Das Thema Borkenkäfer begleitet uns schon länger. Aber in diesem Jahr mussten wir sehr viele Bäume fällen. Nun ist viel Platz für Neue. Nachdem 2019 unter dem Motto fällen und spalten stand, wird 2020 hoffentlich das Jahr der Pflanzaktionen. 

Die Störche

Im März kamen dann die Störche. Alle meine Kanäle sind voll davon. Auch bei den best nine, also den Bildern von mir, die bei Instagram am meisten geliked wurden (s.o.), sind die Störche häufig vertreten. Wir waren natürlich überglücklich, dass nach so vielen Jahren das Nest angenommen wurde und ein Pärchen drei Junge bekommen hat. Das Großwerde der Kleinen und die ersten Flugversuche zu beobachten war etwas ganz besonderes. Diesen Tieren haben wir auch einiges an Presserummel zu verdanken (Fernsehen, Radio, Zeitung – siehe Pressearchiv). Wir hoffen sehr, dass sie im nächsten Jahr wieder kommen.

Die Kinderwerkstatt wurde in den folgenden Monaten immer hübscher und irgendwann sind dann im hinteren Teil des Raumes Kaninchen eingezogen. Unsere ersten „Kuscheltiere“.

Im Sommer sind wir zum Biolandbetrieb geworden. Rindfleisch soll es ab 2020 bei uns direkt zu kaufen geben. („Im nächsten Jahr wirklich“ sagt der Mann. Wir nehmen uns das schon etwas länger vor, aber es war immer so viel anderes zu tun. Aber 2020 jetzt echt.)

Was 2019 so richtig spannend war

Wir machen seit diesem Jahr mit bei workaway und Urlaub gegen Hand. Das heißt Menschen aus aller Welt kommen zu uns und helfen auf dem Hof mit gegen Kost und Logis oder nur für die Unterkunft, je nach Absprache. Seit der Anmeldung auf den jeweiligen Plattformen haben wir wirklich viele Anfragen. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Einige waren bei uns und es waren nur tolle Leute. Wir kommen hier ja nicht mehr so richtig weg, aber auf diese Weise konnten wir neue Erfahrungen sammeln und interessante Menschen und Lebensentwürfe kennen lernen. Es war immer bereichernd. Wir werden das im nächsten Sommer wieder machen.

Der Apfel-Tag

Ein Highlight war sicherlich der 3. Oktober. An dem Tag kam die Apfelpresse zu uns und wir haben beim Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus mitgemacht. Das Cafe hatte geöffnet und alle waren eingespannt. Obwohl dieses Angebot zum ersten Mal lief, wurde es direkt sehr gut angenommen und es war einiges los. Die Saftpresse kommt im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder.

Auch wenn ich nicht alle Ideen umsetzen konnte, die ich so im Kopf hatte, gab es im Cafe doch ein paar Veränderungen. So ist es zum Beispiel seit diesem Jahr möglich ganze Kuchen zu bestellen und sie mit nach Hause zu nehmen. Das ist nur ein Detail. Beim Durchschauen der Bilder wird mir klar, dass es vor allem ein Jahr der groben Arbeiten war: viel Bäume fällen, viel Wände einreißen. Nun ist einiges geschafft und ich freue mich auf mehr Kleinigkeiten. Schöne Details umsetzen. Pflanzen. Gestalten.

Bauernhofpädagogik, Pflanzen, Über uns

Maus Türöffner-Tag

Am 3. Oktober 2019 haben wir beim Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus mitgemacht. Die Saftpresse war bei uns und das Café hatte geöffnet. Was für ein bunter Tag.

Was ist der Maus Türöffner-Tag?

Premiere war am 10. Juli 2011 anlässlich des 40. Geburtstags der Maus. Seitdem öffnen jedes Jahr überall in Deutschland MausFans Türen, hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen sind. In Fabriken, Forschungslaboren, Stadien, Bauernhöfen, Theatern, Rathäusern, Handwerksbetrieben und an vielen anderen Veranstaltungsorten können kleine und große MausFans an diesem Tag Sachgeschichten Live erleben.

https://www.wdrmaus.de/extras/tueren_auf.php5

Wie kommt der Saft aus dem Apfel?

Bei uns konnten die Kinder der Frage nachgehen, wie der Saft aus dem Apfel kommt. Denn an dem Tag waren auch die Saftjäger bei uns. Eine mobile Saftpresse stand auf dem Hof und hat nicht nur Saft für uns gepresst. Jeder konnte nach Voranmeldung Obst mitbringen und den eigenen Saft mit nach Hause nehmen.

Das ist nicht nur lecker, sondern auch wirklich spannend. Die Kinder konnten beobachten, wie die Äpfel gewaschen, zerkleinert und gepresst werden. Der frische Saft durfte direkt vor Ort probiert werden. Auch der trockene Apfelrest, der Trester, wurde getestet. Schon verrückt, so ein zermatschter Apfel ohne Saft … aber unsere Tiere freut’s.

Danach haben wir noch die Hoftiere besucht und zum Schluss eine Kleinigkeit in unserer Kinderwerkstatt gebastelt. Es waren insgesamt 30 Kinder in drei Gruppen da.

Besonders gefreut hat uns, dass viele Familien die Gelegenheit genutzt haben, um mit ihren Kindern Äpfel zu sammeln und sie dann gemeinsam bei uns pressen zu lassen. Das ist nicht nur eine schöne Familien-Aktion, es gibt zum Schluss sogar noch ein super leckeres Ergebnis. Dafür braucht es im Grunde gar keinen Türöffner-Tag 😉

Zwei Tage später stand ein schöner Artikel über die Aktion in der Glocke. Klick hier.

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Wir gehören jetzt zu Bioland

Hurra! Seit dem 1. Juli gehören wir zu Bioland. Bioland ist der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Über 7.700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien.

Seit mehr als 45 Jahren entwickeln die Bioland-Mitglieder mit ihrem Verband eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Alternative zur intensiven, von Industrie und Fremdkapital abhängigen Landwirtschaft.

https://www.bioland.de/ueber-uns.html

Klingt gut, oder?

Und wir sind jetzt mit unserer Mutterkuhhaltung dabei.

Tatsächlich ändern wir gar nicht so viel. Für uns bedeutet die Umstellung in erster Linie, dass nicht mehr Nachbars Schweinegülle auf’s Feld kommt, sondern Kuh-Mist. Eigener und der vom anderen Nachbarn. Da unsere Rinder auf einer Naturschutzfläche grasen, auf der sonst keine Eingriffe unternommen werden dürfen, waren wir immer schon ziemlich nah an bio.

bioland lippeauen

Übrigens gehört nur der landwirtschaftliche Teil unseres Betriebs zu Bioland. Das Café ist nicht mit eingeschlossen. Wir verwenden weiterhin die Eier unserer Hühner zum Kuchen backen. Würden wir aber auch bio Mehl und vor allem bio Milchprodukte verwenden, würde das unsere Kuchen extrem verteuern. Diesen Schritt möchten wir im Moment nicht gehen.

Wir hoffen, dass wir es noch in diesem Jahr schaffen und das erste Mal Rindfleisch direkt verkaufen können. Bisher geben wir unsere Tiere zum Metzger, der sie schlachtet und vermarktet. Unser Ziel ist es, Rinder schlachten zu lassen und das Fleisch bei uns zu verkaufen.

Wenn es soweit ist, geben wir Bescheid 😉

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Holz vor der Hütte

Wer demnächst zu uns kommt, wird sich wundern. Es gab eine große Veränderung in den letzten Tagen. Herbei geführt von diesem gelben Ungetüm oben im Bild, in kürzester Zeit.

Leider musste der vordere Abschnitt unseres Waldes weichen. Hier standen fast ausschließlich Fichten, denen der letzte Sommer sehr zugesetzt hat. Ihnen war es viel zu trocken und dann kam auch noch der Borkenkäfer. Stehendes Totholz, das bei jedem Wind vor unserer Haustür lag. Weder schön, noch praktisch. Ich weiß, ich weiß … Totholz ist auch Leben, aber wir werden im Herbst beginnen neu zu pflanzen. Gesunder Mischwald ist unser Traum, mit heimischen Bäumen, nix Fichte. Ist eher ein langfristiges Projekt. Unsere Enkel werden es uns danken – hoffe ich doch.

Bis dahin genieße ich die plötzliche Helligkeit im Büro 😉

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Jahresrückblick 2018

Puh, was für ein Jahr!

Heiß und intensiv.

Viel gebloggt habe ich nicht, aber auf Instagram ging es immer weiter. Deshalb folgt nun ein kleiner Rückblick anhand einiger Bilder von dort. (Oben seht ihr meine best9, also die neun beliebtesten Bilder aus 2018 auf Instagram.)

Es begann mit viel Wasser (Hochwasser) und dann kam auch noch der Sturm. Das machte einiges an Arbeit und die Stimmung war naja

Wir hatten begonnen einen Naturspielplatz anzulegen. Das Tipi steht schon. Weiter ging es dann leider nicht mehr, da wir zu viel mit sturmbedingten Aufräumarbeiten beschäftigt waren.

Aber es wurde besser. Mit dem Frühling ging hier ordentlich die Post ab. Im April öffnete das Cafe wieder und auch die Kindergruppen kamen nun wieder wöchentlich zu uns. Im Cafe gab es einen kick start, da ab Tag 1 das Wetter fantastisch war (zumindest aus gastronomischer Perspektive) und das im Grunde auch bis Herbst anhielt. Viele Kuchen, viel zu tun.

Und in den Wochen in denen es am aller heißesten war und am aller meisten zu tun war, kam dann der kleine Mann zur Welt. Gleich darauf gab es auch noch eine Einschulung und ich war erst Mal bedient mit Veränderungen. Glücklicherweise ist der Eine ein sehr fröhliches, viel schlafendes Baby und die andere ein sehr begeistertes Schulkind.

Der große Sommerurlaub stand natürlich nicht auf dem Programm (nicht, dass wir das sonst machen – aber in diesem Jahr ging es so gar nicht). Dafür haben wir uns viele kleine schöne Momente und Auszeiten gegönnt. Wie zum Beispiel hier an der Lippe.

Die Kinder, die regelmäßig zu uns kommen (dieses Jahr waren es über 30 jeden Monat) haben uns viel Freude bereitet. Wir werden regelmäßig gefragt, warum wir das denn bitte schön auch noch machen? Wir hätten doch wirklich genug zu tun. Stimmt. Aber mit den Kindern hier die Natur und die Landwirtschaft zu erleben ist wahrscheinlich das sinnvollste was wir gerade machen. Deswegen wollen wir es 2019 gerne weiter auf unserem Hof stattfinden lassen.  (Wer uns dabei unterstützen möchte klickt hier.)

Landwirtschaftlich war der Sommer natürlich schwierig. Wir hoffen, dass wir genug Futter für den Winter geerntet haben. Unsere Herde zählt knapp 30 Köpfe. Vielleicht trauen wir uns 2019 endlich an das Thema Direktvermarktung ran. Dann schlachten wir ein Rind und verkaufen es selbst. Bisher hatte ich ganz schön Respekt davor so ein ganzen Tier los zu werden. Aber ausprobieren wollen wir es auf jeden Fall ein Mal.

Nachdem wir so viel Hitze ertragen haben, wurden wir zumindest mit einer reichen Apfelernte beschenkt. Wir konnten wieder Saft für ein Jahr pressen.

Ich freue mich ja immer sehr darauf, wenn die Tage kürzer werden. Wir machen es uns öfter gemütlich, sind nicht mehr ganz so umtriebig. Es wird scheinbar etwas ruhiger. Wobei ich dann immer wieder feststelle, dass sich vieles nur verlagert. Aber ich arbeite auch gerne in Ruhe am Schreibtisch und der Mann geht das ein oder andere Bauprojekt in diesen Monaten an.  Außerdem nutzen wir die Zeit um uns Inspiration von außen zu holen. Im Dezember waren wir auf dem Ellernhof zu einer Tagung zum Thema Bauerhofpädagogik. Das war schon ein bisschen wie Urlaub. Im Februar bin ich dann bei der Bundestagung Lernort Bauernhof. Ich freue mich schon.

Manchmal gehen wir sonntags sogar woanders Kuchen essen 😉

Ausblick ?

Nun müsste wohl ein Ausblick folgen und ich frage mich, ob wir irgendwelche Vorsätze haben? Wir werden in jeden Fall unser Café weiter entwickeln und das Angebot ausbauen. Die Hoffnung auf meinen Naturspielplatz habe ich noch nicht aufgegeben (auch wenn aktuell ein Bagger dem einsamen Tipi bedrohlich nahe kommt). Meine Gartenpläne (naturnahe Umgestaltung) habe ich auf 2020 verschoben. Für die Kindergruppen habe ich schon einige Ideen. Alles in allem wird alles irgendwie weiter gehen und die größte Aufgabe bleibt gleich: zu schauen, dass niemand dabei auf der Strecke bleibt und das, das was wir hier aufbauen, auch wirklich unsers ist.

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Was machen die da eigentlich?

Wenn man in keine Schublade passt

Sind das jetzt Aussteiger, Quereinsteiger, Landwirte, Gastonomen, Ökos, Hipster, Normalos?

Die Frage stellen sich Menschen (auch aus unserem näheren Umfeld) wohl regelmäßig. Irgendwie passen wir in keine Schublade so richtig rein. Wir finden das ganz gut, andere tun sich schwer damit. Deshalb heute ein paar erläuternde Worte zu unserem Leben, unserer Arbeit und was wir so wollen.
Vor fünf Jahren sind wir aus der Stadt zurück auf’s Land. Diese Entscheidung stieß allgemein auf große Irritation. Die Gespräche damals liefen ungefähr so ab. Ich: Wir ziehen nach Göttingen? Arbeitskollege: Oh, wie schön! Ich: Nein, nicht das Göttingen. Ein Dorf in Westfalen. Auf einen Hof. Arbeitskollege: Oh.
Wir hatten gute Jobs und ein wirklich nettes Leben in der Stadt. Wir hätten auch da bleiben können. Wir wären den ganzen Tag irgendwo arbeiten gegangen und wären normal unzufriedene Menschen gewesen. Das Problem war nur, dass uns das total sinnlos erschien. Wir wollten uns etwas aufbauen. Selbstständig und frei, unsern Tag füllen mit Dingen, die wir mögen und für sinnvoll erachten und nicht nur mit Sachen, die erledigt werden müssen.

Die Landwirtschaft wiederbeldeben

Deshalb sind wir zurück auf den elterlichen Hof meines Mannes. Hier gab (und gibt) es viel zu tun, aber eben auch viele Möglichkeiten. Unser Ziel war es von Anfang an den Bauernhof wieder zu beleben und ihn zu einem lebenswerten Ort zu machen. Dazu haben wir zuerst den Kuhstall renoviert und wieder Kühe gehalten (Mutterkuhhaltung). Das ist die große Leidenschaft meines Mannes. Hier kann er sich körperlich austoben und sehr vielseitig einbringen. Denn besonders die Bewegung und die Arbeit draußen fehlten ihm vorher. Naja, jetzt kann man sagen, wer eine Bankausbildung gemacht und BWL studiert hat, der muss mit einem Bürojob rechnen 😉 Halbtags hat er den auch noch und das ist eine gute Kombi. Außerdem ist sein Hintergrund total hilfreich, denn die Büroarbeit in Landwirtschaft und Gastronomie ist enorm.
Auch ich habe die Hofarbeit mit der Zeit zu schätzen gelernt. Früher habe ich behauptet, ich sitze gerne den ganzen Tag alleine am Schreibtisch (das tue ich auch heute noch), aber zwischendurch draußen zu arbeiten, mit dem ganzen Körper und allen Sinnen, das macht schon Spaß. Allerdings musste ich erst lernen, mich darauf einzulassen. Ich war es gewohnt nach einem genauen Zeitplan vorzugehen. Das klappt in der Landwirtschaft aber nie. Irgendwas ist immer. Manchmal denke ich der Tag draußen besteht aus Problem – Lösung, Problem – Lösung, … hat auch seinen Reiz, aber zu Beginn reizte es mich auf andere Weise.

Kinder auf dem Bauernhof

Nachdem ich entdeckt habe, wie viel Spaß es macht Hof und Natur mit Kind zu erleben und was ich selber dabei lernen kann, habe ich mich zur Bauernhoferlebnispädagogin ausbilden lassen. Ich habe gemerkt, dass es mir ein Anliegen ist Kindern zu zeigen, wo unser Essen her kommt oder mit ihnen die Schätze der Natur zu erforschen. Ich krieg die Krise, wenn sie nicht wissen, dass Kartoffeln in der Erde wachsen oder dass man Beeren vom Strauch essen kann. Ich will das wir bei jedem Wetter draußen sind, die Zeit nicht total durch geplant ist und wir uns viel bewegen. Das alles ist nicht mehr selbstverständlich und es ist mir zu einem echten Anliegen geworden dagegen zu steuern. Das hätte ich ehrlich gesagt vorher auch nicht gedacht. Ich bin nicht die, die immer schon und möglichst viel mit Kindern arbeiten wollte. Jeden Tag kann ich mir eine Kindergruppe auf dem Hof nicht vorstellen. Aber einmal die Woche macht es uns richtig viel Spaß und wir haben das Gefühl etwas total Sinnvolles zu tun. Mein Mann und ich machen das zusammen und wir empfinden es als sehr bereichernd den Hof und die Natur durch Kinderaugen zu sehen. Aktuell bieten wir Jahreskurse an. Wie das genau funktioniert findet ihr hier.

Unser Café

Neben dem Bereich Landwirtschaft macht noch das Café einen ganz großen Teil unseres Hofprojekts aus. Wir haben tolle Räume und einen fantastischen Ausblick direkt in die Auen. Einige Zeit haben wir nur nach Anmeldung und für Feiern geöffnet. Mittlerweile haben wir den Sommer über sonntags auch so auf. Ich backe den Kuchen, mein Mann und andere bedienen. Und was soll ich sagen, es macht uns total Spaß. Allen Unkenrufen zum Trotz. Sonntags auf? Dann habt ihr nie wieder richtig frei! Immer Leute da .. usw. Es war der erste Sommer. Vielleicht rede ich in einigen Jahren ganz anders. Aber bisher sind wir froh über diesen Schritt. Wir mögen es unseren Garten für andere Menschen zu öffnen und sie zu bewirten. Sie können auf die Apfelbäume schauen, die das Obst für den Kuchen gespendet haben und mit allen Sinnen genießen. Durch das Café möchten wir vielen einen besonderen Blick auf die Natur ermöglich. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen. Für die Kinder planen wir im Frühjahr einen Naturspielplatz anzulegen. So können Sie sich austoben, während die Eltern zu Ruhe kommen. Es geht uns um Wohlbefinden und nicht darum möglichst schnell an alle Kaffee zu verteilen. (Wir schenken übrigens nur 100% fair gehandelten Kaffee aus.)


Es geht uns auch um unser eigenes Wohlbefinden. Deswegen wachsen und entwickeln wir unseren Betrieb so weiter, wie es für uns gut ist. Ständig hören wir: ihr müsst noch dies anbieten oder es so machen wie die da … Wir möchten nicht blind irgendeine Nachfrage bedienen, um schließlich Sklave des eigenen Ladens zu sein. Wir tasten uns vorsichtig dadurch und probieren aus, was uns gefällt. Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass ich backen mal so gut finden würde. Vor allem hätte ich nie erwartet, dass ich in meinem Leben überhaupt mal so viel backe. Tatsächlich habe ich das vorher nur sehr selten gemacht. Auch das gefällt mir gut an der Selbstständigkeit, dass man gezwungen ist immer wieder Neues auszuprobieren und dabei so viele Überraschungen erlebt.
Ich konnte aber auch „altes“ mit einbringen. So veranstalten wir bei uns regelmäßig Lesungen, Wildkräuterführungen oder kleine Konzerte. Das organisieren war schon immer meins, auch die Liebe zu Kulturveranstaltungen. Grundsätzlich bin ich hier wohl eher die Kreative, die mit dem Kopf voller (unkonventioneller) Ideen und der Mann der analytische, der der alles durchrechnet und später handwerklich/ praktisch umsetzt. Das ist die optimale Aufteilung. Wir sind beide sehr vielseitig und uns für nichts zu schade, damit decken wir ganz viele Kompetenzen ab. Wir sind in wenigen Bereichen die Experten, können aber alles ein bisschen. Das ist perfekt für so ein Vorhaben. Außerdem macht es den eigenen Alltag abwechslungsreich. Für mich wäre das schlimmste jeden Tag und jede Woche das gleiche tun zu müssen, zu den gleichen Zeiten, die Jahreszeiten nicht zu spüren. Und nur von Wochenende zu Wochenende zu leben. (Schon allein, weil es mehr Werktage als Freitage gib 😉 )
Ich mache jeden Tag etwas anderes. Zwischendurch fahre ich sehr gerne in die Stadt. Tauche ein in die andere Welt. Lasse mich inspirieren und irritieren. Dort arbeite ich an der Uni. Hier sind ganz andere Themen wichtig und das ist gut so. Ich finde das hilfreich für den eigenen Kopf. So bleibt man offen und dreht sich nicht nur um sich selbst/ den Hof.

Das auch noch

Einiges haben wir schon geschafft auf dem Hof. In Zukunft möchten wir noch mehr Kühe halten und die Öffnungszeiten des Cafés ausweiten. Wir wollen weiterhin interessante Menschen zu uns holen. Mittlerweile haben wir eine kleine Ferienwohnung. Vielleicht gibt es Menschen, die Lust haben eine Zeitlang bei uns mitzuarbeiten und dort zu wohnen. Wir werden nicht nur weiter Gebäude renovieren und in Stand setzen, sondern auch viele kleine Projekte umsetzen, die es hier für Mensch und Tier schön machen sollen. Ein großes Insektenhotel und Nistkästen bauen steht auf jeden Fall noch auf dem Programm. Irgendwann halten wir auch noch mehr bedrohte Haustierrassen. Bienenstöcke sind auch ein Traum von mir. Hach – ich könnte noch so vieles aufzählen. Aber was die Zukunft bringt wird sich zeigen. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf!