Die Jahreszeitenwerkstatt startet
Nach Ostern ist es wieder soweit: unsere Jahreszeitenwerkstatt hier auf dem Hof beginnt. Nach einer kleinen Pause zu Jahresbeginn, haben wir schon wieder richtig Lust.
Von April bis Dezember können Kinder ab fünf Jahren ein Mal im Monat zu uns auf den Hof kommen und mit uns arbeiten, werkeln, säen, ernten, kochen, basteln und natürlich ganz viel spielen. Wir erleben bewusst den Jahresverlauf in Landwirtschaft und freier Natur.
Im vergangenen Jahr haben wir mit diesen Gruppen angefangen und es erweist sich als das perfekte Format für uns. Dadurch, dass eine feste Kindergruppe regelmäßig kommt, lässt sich der Bauernhof wirklich intensiv für die Kinder erleben. Wir müssen nicht alle Highlights in einen Tag stecken, sondern können uns den Themen dann widmen, wenn sie dran sind. Außerdem bietet sich durch den Umfang für die Kinder viel Möglichkeit zum Mitgestalten und entdecken, zum vertiefen und ausprobieren. Das ist echtes Lernen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder zu einer Gruppe zusammen wachsen können, sich bei uns nach einiger Zeit gut auskennen und so Wald, Wiesen und Hof bespielen dürfen.
Als wir angefangen haben, war ich natürlich immer mehr als gut vorbereitet: ein vollgepacktes Programm mit pädagogisch-wertvollem Inhalt – natürlich. Schnell stellte sich heraus, dass die Kinder wenig Interesse an „künstlichen“ Aufgaben haben. Sie wollen richtig mithelfen. Jetzt steht halt auch mal ausmisten auf der Tagesordnung und alle sind glücklich (einschließlich der Eltern, die mir danach regelmäßig zurückmelden, dass ihre Kinder so ausgeglichen wie selten wären).
Unser Ziel ist es, die drei Stunden, die die Kinder im Monat da sind, nicht komplett zu verplanen. Es soll immer genügend Zeit für’s Freispiel bleiben. Und wenn wir alle gerade ganz gebannt bei den Hühnern sitzen, dann bleiben wir einfach da. Ich will auf keinen Fall die Kinder von einem zum nächsten treiben (das kennen viele zu gut). Unverplante Zeit, selbstversunkenes Spielen und Selbstregulation in der Gruppe sollen möglich gemacht werden. Wie die Kinder das genießen merkt man besonders beim ausgelassenen Spielen auf dem Heuboden. Hier wird wieder deutlich, wie wenig es manchmal braucht: ein Raum + ein Material = alles ist gut!
Meinem Mann und mir macht die Jahreszeitenwerkstatt richtig Spaß. So lernt man den eigenen Hof noch Mal ganz anders kennen und nimmt sich Zeit für die schönen Dinge, die es dort gibt (und macht nicht nur dass, was erledigt werden muss). Manche Schätze liegen eben direkt vor der Haustür 😉
Mehr Infos und Bilder auf unserer Hof-Homepage
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