Wildkräuter sammeln mit Kindern
Wenn ich nicht gerade im Hühnerstall war, habe ich als Kind am liebsten gekocht. Mit Blättern, Blüten, Gräsern und was wir sonst noch so gefunden haben. Hexenküche haben wir das genannt. Keine Ahnung, ob wir dabei schon an mittelalterliche Kräuterhexen gedacht haben. Auf jeden Fall waren wir davon überzeugt, dass wir etwas ganz besonders Gutes gezaubert haben – in Spiel, natürlich. Heute bin ich auch davon überzeugt, dass wir etwas ganz besonders Gutes zaubern können aus dem was wir draußen finden – aber in Echt.
Kochen mit Wildkräutern ist wieder In und den Trend mache ich gerne mit. Allerdings setzt es voraus, dass man sich erst mit den Pflanzen beschäftigt und sie kennenlernt. Dann muss man sie auch noch suchen und finden … einkaufen gehen ist unkomplizierter. Macht aber nicht so viel Spaß.
Jetzt wo draußen alles sprießt ziehen wir gerne mit unserem Körbchen (und dem Bestimmungsbuch*) los und sammeln Wildkräuter. Oft das, was andere in ihrem Garten als Unkraut bekämpfen. Uns gefällt das. Manchmal denke ich sogar, es ist mit das sinnvollste, was ich mit meinem Kind unternehmen kann. Wir sind draußen in der Natur, bewegen uns, reden miteinander, lernen gemeinsam mehr über die Pflanzen, entdecken Neues, erleben die Vielfalt, schauen nicht nur genau hin, sondern schärfen all unsere Sinne. Wir riechen, fühlen und probieren. Mir ist wichtig, dass unser Kind lernt, dass essbares draußen wächst und nicht aus dem Supermarkt kommt. Und dazu gehören eben nicht nur die Erzeugnisse aus der Landwirtschaft, sondern noch ganz viel mehr.
Ich bin wirklich keine Wildkräuterexpertin, aber Schritt für Schritt erweitere ich mein Wissen und traue mich an immer mehr Pflanzen. Über ihre Heilwirkung weiß ich noch wenig. Oft schmeiße ich alles einfach in den Mixer und mache einen grünen Smoothie. Manchmal kommen sie auch in den Salat oder Quark. An den bitteren Geschmack von vielen Wildkräutern muss man sich erst gewöhnen, denn das bittere kommt auf unserem Speiseplan kaum noch vor. Aus vielen Gemüsen wurde es heraus gezüchtet. Wir kennen es kaum noch und wenn es vorkommt, dann ist bitter oft negativ besetzt. Aber die Bitterstoffe sind sehr gesund.
Einladung zum Wildkräuternachmittag bei uns
Wer mehr über die Wildkräuter in unserer Region erfahren möchte ist herzlich zur Führung und Verkostung in unserem Cafe eingeladen. Schon seit einigen Jahren bietet eine Naturpädagogin das bei uns an (und ich bin ihr größter Fan 😉 ) Es ist immer ein ganz wunderbarer Nachmittag mit vielen Informationen, Geschichten und den erstaunlichsten Köstlichkeiten.
Die Führung ist ein guter Grundstein, um in das Thema einzusteigen und danach mit den Kindern die Kräuterwelt zu entdecken …
oder Tierspuren …
Wenn man erst Mal draußen ist, gibt es so viel zu erleben 🙂
Also, entdecke deine Heimat!
*Und das sind die Bücher, die wir mit in den Wald nehmen:
Essbare Wildkräuter und Wildbeeren – Naturführer für unterwegs
(Amazon PartnerLink)
2 Comments
Sehr schöner Bericht! Ich empfinde es als sehr lobenswert zu sehen, wie du deinem Kind die Welt der Natur erklärst. Diesen Luxus haben viele Stadtkinder natürlich gar nicht. Das Buch sieht auch sehr spannend aus. Echt putzig, wie die kleine blättert! Ich würde dir empfehlen, die Bilder ruhig noch ein wenig größer einzubauen. Du weißt ja, ein schönes Bild spricht mehr als 1000 Worte, und deine können sich wirklich sehen lassen! Toller Artikel, ich freue mich auf mehr.
LG und eine schöne Woche,
Timo W.
Ja, das ist echt Luxus und die Zeit nehmen wir uns einfach 😉
Danke für dein Feedback!